In einem von Berlins neuesten Museen, dem Futurium, werden seit dessen Eröffnung eine Vielzahl an spannenden Formaten angeboten. Als Haus der Zukünfte dreht sich dabei alles um die Frage: Wie wollen wir leben? Seit der Pandemie-bedingten Schließung haben wir gemeinsam mit dem Futurium überlegt, wie wir unsere Bildungsangebote auch online zur Verfügung stellen können, damit auch weiterhin Besucher*innen viele mögliche Zukünfte entdecken, gemeinsam diskutieren und im Futurium Lab eigene Ideen ausprobieren können.
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Education Innovation Lab haben wir im letzten halben Jahr die Workshops für Schulen, die unter der Woche stattfinden, in Onlineformate umgewandelt. Was aber können wir an den Wochenenden anbieten, an denen früher mehrere hundert Besucher*innen mit uns im Rahmen der Drop-In-Workshops zu VR-Prototyping oder 3D getüftelt haben? Ein neues Format musste herbei!
Wie ist die Idee entstanden?
Im frühen Sommer hat die Open Roberta-Initiative des Frauenhofer IAIS die Idee der Remote Coding Workshops entwickelt und bereits erfolgreich erste Tests absolviert. Wir von Junge Tüftler hatten als Open Roberta Hub schon einige Vorerfahrung aus diversen Projekten mit den EV3-Robotern gesammelt, zum Beispiel bei den Workshops von Magenta Moon. Und so entstand eine tolle Alternative für das Tüfteln von zu Hause!
Beim Remote Coding Workshop stellen wir kleine EV3-Roboter im Futurium bereit, die von zu Hause aus gesteuert und durch das Gebäude gelenkt werden können. Die Roboter können ihre benötigten Anweisungen also nicht nur von direkt vor Ort bekommen, sondern auch aus der Ferne per Internet.
Wie läuft ein Workshop ab?
Während alle Teilnehmenden sich von Zuhause in die Videokonferenz einwählen, sind die Mentor*innen vor Ort im Lab, setzen die kleinen Roboter im Futurium aus, stellen sicher, dass diese über eine Webcam immer gesehen werden können und führen dann alle Teilnehmenden Schritt für Schritt durch die einzelnen Aufgaben. Vorwissen ist nämlich keines nötig.
Um die Roboter zu steuern verwenden wir die Codingsprache NEPO von Open Roberta, eine sehr visuelle Programmiersprache, die auch über den Browser ohne Login genutzt werden kann. Über sogenannte Token, spezifische Codes, die mit bestimmten Robotern verknüpft sind, können Teilnehmer*innen dann einzelne EV3s durch die Gegend fahren lassen.
Nach ersten Aufwärmübungen folgen kleine Challenges: Vor Weihnachten konnte man so zum Beispiel versuchen, einen kleinen Weihnachtsbaum umzufahren.
Was lernt man dabei?
Bei dem Workshop werden Grundkenntnisse zur Funktion von Robotern vermittelt, z.B. das sie Befehle brauchen, um Aktionen durchzuführen, und wie man diese Befehle einprogrammieren kann.
Teilnehmer*innen lernen außerdem verschiedene Sensoren kennen, wie zum Beispiel Ultraschallsensoren, und bekommen Antworten auf diverse Fragen wie: Wie können die Roboter mit deren Hilfe Hindernisse erkennen und Zusammenstöße mit anderen Robotern oder Wänden vermeiden? Und was hat das alles mit Fledermäusen zu tun?
Man erfährt auch mehr über die Funktion des Internets an sich, darüber wie Datenpakete durch das Netz reisen und die Roboter so mit Informationen versorgen.
"Wir haben EV3-Roboter schon mal in der Schule genutzt. Im Moment ist das aber wegen Corona nicht möglich und eigentlich ist es eh viel cooler zu sehen, dass wir die Roboter steuern können ohne selbst vor Ort zu sein. Ganz, als wären die Roboter auf dem Mond und wir programmieren sie von Zuhause," kommentierte eine Workshop-Teilnehmerin.
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