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Junge Tüftler in Georgien

Junge Tüftler goes global! Im Dezember war Svenja gemeinsam mit dem Goethe Institut in Georgien, um dort mit Schüler*innen zu tüfteln und zu programmieren.

Bevor die Schüler*innen eigene Musikinstrumente programmieren, erklärt Svenja auf Deutsch wie ein Calliope mini funktioniert.

Das 50.000 Einwohner zählende Städtchen Sugdidi liegt im Westen Georgiens, rund 30km von der der Schwarzmeerküste entfernt. Svenja von Junge Tüftler hat drei Schulen in Sugdidi und Umgebung besucht und dort Tüftelworkshops gegeben. Mit den Unterrichtsmaterialien von Coding for Tomorrow haben die Schüler*innen mit Calliope mini Musikinstrumente gebaut und programmiert. Das Konzept des Goethe Instituts: MINT-Themen nutzen, um Deutsch zu lernen. Die Schüler*innen haben also nicht nur die Grundlagen des Programmierens kennen gelernt, sie konnten auch Deutsch üben und ihr Vokabular um Begriffe wir „Stromkreislauf“, „Kupferklebeband“ oder “Heißklebepistole” erweitern. Svenja hat uns erzählt, wie es gelaufen ist:

Svenja, wie hat es dir in Georgien gefallen?

Um ehrlich zu sein, bin ich ohne genaue Vorstellung vom Land dort hin gereist. Ich bin absolut begeistert von Georgien, vor allem von der Gastfreundschaft. Alle haben mich sehr freundlich aufgenommen, die Lehrkräfte haben mich gleich zum Essen eingeladen.

Kinder sitzen vor einem Laptop und halten sich an den Händen, um den Stromkreis des Mikrocontrollers zu schließen
Keine Berührungsängste - Schüler*innen in Georgien beim Tüfteln mit dem Mikrocontroller Calliope mini.

Du arbeitest sonst meist mit Schüler*innen aus Deutschland - hast du Unterschiede im Umgang mit digitalen Werkzeugen bemerkt?

Die georgischen Schüler*innen sind projektbasiertes Arbeiten nicht so gewöhnt wie viele Schüler*innen in Deutschland. Deshalb dachten wir, dass sie vielleicht etwas länger brauchen würden, um aus sich herauszukommen, aber die Sorge war unbegründet: Sie haben sich sofort auf die Materialien gestürzt und einfach losgelegt, auch wenn es für viele das erste Mal war, dass sie mit Mikrocontrollern gearbeitet haben.

Gab es etwas, das dich besonders überrascht hat?
Es war sehr interessant zu sehen, wie gut die Workshops trotz der Sprachbarriere funktioniert haben. Wenn es nicht weiterging, habe ich einfach mit Händen und Füßen erklärt. Die Lust aufs Machen und Ausprobieren steckt in allen Kindern gleichermaßen und man muss nicht mal die gleiche Sprache sprechen, um diese Neugier zu wecken - das war toll zu sehen. Ein paar Wörter sind sehr ähnlich, das hat uns geholfen: “Sensor” heißt auf georgisch auch “Sensor” (lacht).

Wie weit ist die Digitalisierung an georgischen Schulen?
Die Ausstattung an den Schulen, die ich besucht habe, war sehr unterschiedlich. Eine Schule war super ausgestattet mit WLAN und einem kompletten Klassensatz Laptops, eine andere Klasse hatte ein Smartboard. Die Lehrer*innen, die ich kennengelernt habe, haben gesagt, dass sie sich wünschen würden, dass mit ihren Schüler*innen noch mehr am Computer oder Tablet arbeiten könnten. Was mir besonders aufgefallen ist: Die Lehrkräfte waren alle sehr interessiert an dem Thema. An einer Schule haben sie neugierig durch das Klassenzimmerfenster geguckt - ich habe sie dann einfach reingerufen und sie haben sich alles angeschaut und ausprobiert. In der Lehrerausbildung wird das Thema noch nicht behandelt, deshalb haben sie sich umso mehr gefreut, sich mit uns auszutauschen.

Vielen Dank, Svenja!

Wenn ihr selbst Lust habt, mit Calliope mini zu experimentieren, findet ihr viele weitere Anregungen bei der TüftelAkademie und bei Coding for Tomorrow. Wir bedanken uns beim Goethe Institut Georgien für die Einladung und tolle Organisation!

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